Schweizer 2004 - ein Sanierungsfall?

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by Dr. Peter Meier

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Für Aus-, Um- und Irrwege Suchende masst sich Prof. Silvio Borner und die  „Avenier Suisse“ Antworten an. Als Vorbereitung dafür wurden wir am 7.7.2004 von Frau Molin auf Schloss Wildegg zu einem Event der Aargauer Zeitung herzlich willkommen geheissen. Vor der  Begegnung mit  einer unheimliche Clique wurden wir in den wunderbaren Schlossgarten geleitet.
Das hat mich an Substanz und Geschichte dieses schönen Landes erinnert.

Dann aber bekamen wir einen Vorgeschmack davon, was „man“/Frau (SVP-naher Ökologieprofessor Silvio Borner, Ex-68-er Thomas Held, jetzt Direktor Avenir Suisse, die Nationalrätinnen CVP-Präsidentin Doris Leuthard, Studentin der Politikwissenschaft, Pascale Bruderer, sowie der Chefredaktor der Aargauer Zeitung Markus Gisler) mit der Schweiz vor hat: Man will das System straffen, indem man die Volksrechte beschneidet, um das Problem weiterhin dort  verdrängen zu können, wo es ist, bei der zur Einbildung verkommenen Bildung. Und das um die Macht der Systemhüter zu stärken. Ausgerechnet also derer, die uns vor laufender Kamera laufend ihr Versagen vormachen. Die USA ist da bereits ein Schritt weiter; der CIA wirft man zur gleichen Zeit im US-Senat vor, eine Gruppenkultur geschaffen zu haben, die Objektivität und Analyse nicht mehr zulässt und das Land und dessen Parlamentarier zum Irakkrieg irregeführt habe. Also sollten auch wir, wenn es nach der unheimlichen Clique geht, trotz rechtzeitigen Warnungen, am Abgrund noch einen Schritt weiter machen:

 
Eingeleitet wurde die Veranstaltung mit der sexistischen, für Damen mit hellen Köpfen, eigentlich beleidigenden Bemerkung von Prof. Borner, „es braucht nicht nur helle Köpfe sondern auch schöne Damen für die Wirtschaft“, womit er dann auf sein Buch über die Schweiz alsSonder- oder Sanierungsfall“ bzw. auf Vergleichszahlen zu den EU-Ländern, allen voran Österreich, zu sprechen kam.

Herausragend war einzig, wie FDP-Nationalrat Otto Ineichen seinen völligen Frust über das Parlament zum Ausdruck brachte, nur um seinerseits sein erst noch zu schreibendes Buch der Abrechnung zu propagieren.

Das nahm SP-Nationalrätin Pascal Bruderer, die ansonsten über noch nicht Gereiftes diskutieren wollte, zum Anlass, ihrerseits auf ihr Buch über die Lobbyisten aufmerksam zu machen.

Nun war man auf den Enthüllungsjournalismus gespannt. Dann wurde man von Professor Borner einmal mehr darüber belehrt, dass 4%, 96% besitzen, und entsprechend setzte man sich an der Podiumsdiskussionen ins Szene. Er nannte diese 4%, als globale Finanznomaden, irrelevant und Hinweise auf die Gefahren eines ungebremsten Wachstum, Mythen.

Dagegen opponierte allerdings ein Störand (ich) mit dem Aufschrei: „Genug der Lügen“. Einzig CVP-Präsidente Doris Leuthard wies am Schluss klar auf die hausgemachten Probleme hin, die wir selbst lösen müssten, um dann autonom den Anschluss an die EU beschliessen zu können.

Einzig drei Störande folgten dieser Argumentation nicht wie psychopolitisch wohl geplant. Zwei davon mussten mehrmals zur Ordnung gerufen werden. Um einen, der genug von zu Human-katastrophen führenden Denkkatastrophen hat, und der dem Professor wie erwähnt, in seinem Meinungsnetz Einhalt gebot, war dieser so „besorgt“, dass er ihn fragte, ob es ihm gut gehe.

Den andern, ein junger Erwerbsloser, kanzelte er damit ab, dass er sagte, seine individuelle Befindlichkeit zum Ausdruck zu bringen, bringe nichts.

Eine Frau wies darauf hin, dass das Problem bei der Ausbildung zu suchen sei; auch sie wurde vom Professor dahingehend belehrt, dass das Thema nichts mit Schulung zu tun habe. Hauptsache man tue etwas zur Erhöhung des Wettbewerbs und der Reduktion der Staatsquote.

Bekanntlich wurde ja John F. Kennedy, der gesagt hatte: „Wenn eine Gesellschaft den vielen, die arm sind, nicht helfen kann, kann sie auch die wenigen nicht retten, die reich sind.“, erschossen.

Damit kommen wir zur Stossrichtung dieser unheimlichen Clique, der das anwesende Volk im Grossen und Ganzen wie eine Schaf-herde willig folgte – einzig ein besser Italienisch als Deutsch sprechender älterer Mann sagt mir, er hätte verstanden, was da abging und hätte auch verstanden, dass die Meisten nichts verstanden hätten.

Der Diskussionsleiter Markus Gisler, früher bei der NZZ, jetzt Redaktor der Aargauer Zeitung zeichnete sich dadurch aus, dass er unliebsamen Votanten aus dem Plenum einfach politisch korrekt das Wort im Munde verdrehte, und damit auch gleich die Rolle der Medien in diesem Lande vorführte. Ansonsten wirkte er ziemlich unvorbereitet, obwohl er von kompetenter Stelle rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht worden war, was auf ihn zukommen könnte.

Dann ging es, damit es weiterhin allen gut gehe, zum Apéro. Er wurde von Avenier Suisse gespendet; dieser sich die Zukunft der Schweiz anmassende „Think Tank“ ist von massgebenden Kreisen der Wirtschaft gesponsert. Wie sein Direktor, Thomas Held, im Privatgespräch zugab, leiert er ohne wirkliche Grundlagen, die Diskussion über Grundlegendes an. Eben wie damals, 1968 beim Globus Krawall unter seiner Führung. Immerhin, statt mit Steinen wirft man 2004 nun mit lediglich selektiv fundierten Meinungen herum – ein Fortschritt in Richtung Frieden auf dem Friedhof, der mit Beliebigkeit Selbstgerechten 4%, angeblich zum Wohle der 96% Mitläufer...

 
Indem man so eine überreizte Hysterie über das Versagen des Grundsätzlichen, das die Schweiz ausmacht, anheizte, kanalisierte man, allen voran Thomas Held, der einst Chaoten gegen das Establishment organisiert hatte, die Diskussion, bzw. die Mitläufer auf das Ziel hin, die Systemhüter sollten mehr Macht bekommen.

Damit können sie es sich weiterhin leisten, selbst nichts über ihre Beliebigkeit hinaus dazu lernen zu müssen. Dafür wurde 1798, nach der schmachvollen Niederlage bei Grauholz, General von Erlach von seinen eigenen Leuten erschossen – der Amoklauf in der ZKB in Zürich vom 5.7.2004 lässt grüssen. Für das Eingehen dieses Restrisikos bekommt man goldene Fallschirme.

Mit der entsprechend zunehmenden Sinn- und Orientierungs-losigkeit will/kann man die Schweiz zur Lösung der Restprobleme zeitgeist- und EU-tauglich reden, bzw. wer das will weiss davon zu profitieren. Dann kann die Schweiz heim ins Grosseuropäische Reich gebracht werden, damit unsere Systemhüter auch in Brüssel bei der Globalisierung solcher Denkkatastrophen mitreden dürfen. In der Bildungsszene redet man sich bereits mit „Bologna“ von wirklichen Lösungen effektiv heraus und verweist auf den grössten Bildungsraum der Welt mit seinen 40 Nationen; besser könne man es nicht machen. Tatsache ist, das ist nicht genug um Humankatastrophen abzuweisen, und wir müssen und können es besser machen. Dazu brauchen wir nur den Mut, diejenigen mit einer Volksinitiative für eine WissenSchaft mit Zukunft zu relativieren, welche sich und das Volk damit erschöpfend sagen, man könne es nicht besser machen; es sei halt alles so systemisch kompliziert.

Es wird wirklich kompliziert, wenn die Systemhüter keine Grundlagen im Sinne des Wirklichkeitsbezuges haben und auch keinen zulassen, dafür einfach an den herbei diskutierten Zeitgeist glauben. Damit war, und da stimmte Thomas Held überein, damals der Nationalsozialismus bzw. der Kommunismus eine „Lösung“, auch wenn er, allerdings erst im Nachhinein anerkannte, dass es keine erstrebenswerte gewesen sei. Und doch hat er, mit und allen voran in der Podiumsdiskussion bewiesen, dass er nicht darüber hinaus denkend, mit einer Wissensarbeit verbunden ist, die vom Prinzip her genauso wenig eine Zukunft haben kann.

Darüber hinaus kann man dieser Clique wirklich nur ein Studium der Berner Geschichte von 1798 empfehlen, bevor sie sich weiter anschicken, dieselbe jetzt in der Schweiz zu wiederholen. Das beste System nützt, mit bloss eingebildeten Benutzern nichts! Auch Professoren, die sich lediglich darin auskennen, helfen, wie uns das die Politikerinnen bestätigten, nicht weiter. Solange sie alle über ihr Fachgebiet hinaus ihr Welt- und Menschenbild bloss an Zeitgeistmythen hängen und nicht einmal sich selbst verstanden haben, wirken sie neben dem einzig erstrebenswerten Grundwert, der Lebenserfüllung möglichst vieler Menschen vorbei, und bauen auf Treibsand...

 
Gemäss Prof. Borner sind die Ursachen für das schweizerische Malaise die wachsenden Staatsausgaben, der Rückstand der Liberalisierung, der Mythos Offenheit, der sich am übergrossen schweizerischen Binnensektor relativiert, die Schwachstellen bei der Bildung und deren Umsetzung aus  Wissenschaft und Technologie im Unternehmertum — die hohen Ausgaben lassen deshalb auf ineffiziente Mittelverwendung schliessen! Er kommt, wie so viele Intellektuelle, zum Schluss, dass die beschriebenen Probleme letztlich durch politische Entscheide verursacht sind - d.h. durch die Schüler dieser Intellektuellen, die ihren Absichten mit Zahlenstudien einen wissenschaftlichen Anstrich geben ...

Statt nun aber auf die Verursacher, die Politiker und deren Mentalbetriebssysteme und die Universitäten, von denen sie es haben, einzugehen, richtet Borner den Blick auf die von ihnen geschaffenen Entscheidungsstrukturen, der Strukturmerkmale und Funktionsmechanismen des schweizerischen politischen Systems. Gerade in seinem Fach, der Ökonomie, sollte man aber auch die Strukturen des Managements - vor allem nach dessen Abzockerskandalen mitbetrachten - tut es aber nicht! Es mag sein, dass die Zürcher über den Finanzausgleich die „faulen Berner“ finanzieren, es ist aber auch so, dass die ganze Schweiz für den Schaden des Zürcher Abzockerfilzes (u.a. im Swissair Grounding) und der intellektuellen Beliebigkeit à la expo2002 und Bergierbericht bezahlt!

Im Vordergrund steht bei Borner die direkte Demokratie als «Mutter aller Sonderfälle» und damit einmal mehr die Verachtung der Befindlichkeit reeller Menschen. Direktdemokratische Verhältnisse sind für ihn, und das ist mit den vorherrschenden von Intellektuellen wie ihm verbreiteten Mentalbetriebssystemen, quantitativ nur auf unteren Staatsebenen nicht städtischer Gemeinden, nicht aber für die zentralstaatliche Ebene des Bundes, als förderungswürdig bestätigt. Das hat natürlich mit dem noch eher vorhandenen gesunden Menschenverstand in Kollektivs zu tun, wo man sich noch kennt, und den Gemeinsinn versteht! Doch Borner geht statt auf diesen Zusammenhang auf das Symptom dessen Fehlens so ein, als ob es die Ursache wäre - ein typischer Non-Sequitur: „Sobald Mehrheitsentscheidungen multidimensional werden, sind kohärente Abstimmungsergebnisse nicht mehr eindeutig garantiert.“

Hier beginnt Borners Denkkatastrophe, die u.a. in der Weimarer Republik zur nationalsozialistischen Humankatastrophe und die Parlamentarier der USA 2003, auf falschen Grundlage, zum Irakkrieg  verführt hat.

Damit ist für Borner Repräsentativität und Regierbarkeit ab der höchsten Repräsentativität der schweizerischen direkten Demokratie ein Widerspruch, den er mit deren Verringerung zu Gunsten einer besseren Regierbarkeit überwinden will: Die postnormalen Intellektuellen seines gleichen weigern sich ganz einfach hier ihre Aufgabe zu erfüllen, die doch im Geiste der Bundesverfassung und des gesunden Menschenverstandes darin bestehen sollte, ihren schutzbefohlenen Studenten, das Staatsverständnis beizubringen, mit dem höchste Repräsentativität zu bester Regierungsarbeit durch wirklichkeitsbezogene Wissensarbeit mit einer Wissenschaft mit Zukunft führt - sie sind doch  z.B. an den Universitäten nicht dafür angestellt, das Volk für dumm zu verkaufen und es auf seine Kosten, in die postnormale Beliebigkeit und deren Zeitgeist zu verführen. Fröntler, welche das in den Dreissiger Jahren taten, wurden damals als Landesverräter geoutet und dagegen wurde die geistige Landesverteidigung aufgebaut!

Seit der Jahrhundertwende jedoch finanziert der Bund zusammen mit gewissen Kreisen mit versteckten Absichten u.a. das geistige Defätismus Collegium Helveticum für die Unterwanderung der ETH Zürich. Das ist damit vergleichbar, wie wenn man die Generalstabsausbildung in den Dreissigerjahren den Fröntlern überlassen hätten – was gewisse Kreise ja auch damals durchaus versucht hatten. Nur damals gab es noch genug gesunden Menschenverstand in der Schweiz, was heute weitgehend nicht mehr der Fall ist. Gegen diese notwendige Einsicht wehren sich natürlich, die welche damit à la Thomas Held, 68er & Co., zu einer Position im einst verhassten Establishment gekommen sind. Ihnen und Prof. Borner muss man vorwerfen, dass sie aus ihren Daten, wegen einseitigem, und in Bezug auf die reellen Humansysteme, fehlendem Wirklichkeitsbezug, mit an der Politik bzw. an der Wirtschaft geschlossenen Systemen à al EU zu irreführenden Schlussfolgerungen gelangen, und damit wieder verfassungswidrig die Sehnsucht nach entsprechend grösseren Reichen nähren. Damit nutzen sie die Tatsache aus, das man in ihren Kreisen, wie das der Bergierbericht überdeutlich macht, aus der Geschichte nichts gelernt hat. Dies wird auch aus Prinzip gar nicht angestrebt, den es würde ihre Zunft als der Psychopolitik entlarven..

 
Willkommen also in der postnormalen, intel-lektuellen Bananen-republik, wo jeder (Professoren, Richter Regierung, Manager)macht, was er will, wie es 1798 zum Untergang des Alten Bern und in dessen Sog, der Alten Eidgenossenschaft geführt hatte. Wenn die Stimmbürger schlecht informiert oder unsicher über die Folgen einer Reform sind, ist es für sie rational, für den bekannten Status quo zu stimmen. Damit kann man ihnen die Schuld am Versagen des Systems geben. Dabei  gilt dies in Wirklichkeit noch viel mehr für die daran interessierten Regierenden – Eric Honegger lässt als Berater für Verwaltungsräte grüssen! Reformen werden jedoch primär wegen der intellek-tuellen Pre-trans-Trap Mentalität oft erst nach der Humankata-strophe eingeführt. Nach Borner soll man ausgerechnet der intellektuellen Führungselite, die ja darauf basiert, mehr trauen als dem Volk, das noch nicht so durchgängig eingebildet ist, wie sie! Die Schweiz hinkt jedoch hinten nach, weil sich zu viele Interessens-gruppen sich als Macht- oft wider alle Vernunft und Verständnis für das Ganze, als Vetospieler aufspielen - wie man es eben in der Human- und Geisterwissen-schaft lernt, um Karriere zu machen...

Die «Schweiz AG» hat aus der Sicht Borners Zahlen schon besser funktioniert als heute. Daraus macht er Schlussfolgerungen über die konstitutionellen Eckpfeiler wie direkte Demokratie und Föderalismus, wie auch für die Praxis der Interessenwahrnehmung, des Regierens im Kollektiv oder der Kommunikation mit der Stimmbürgerschaft. Er vergisst aber zu erwähnen, dass man mehr wie oben erwähnte Intellektuelle dafür ausgebildet hat als je zuvor, und fordert einfach noch mehr vom gleichen Versagerprinzip! Und das trotz der Tatsache, dass gerade damit die kollektive Wissens-arbeit und Willensbildung zu einer zunehmenden Verwischung der politischen Verantwortlichkeiten führt, die zu keinen erstrebens-werten Zielen mehr konvergiert - also Zustände schafft, die dann niemand will, ausser bei der Abstimmung die Mehrheit...

Er meint, dem könne man mit der Belebung des Wettbewerbs durch Deregulierung und die stärkere internationale Öffnung zum Zeitgeist sowie die Kontrolle der stetig steigenden Staatsausgaben und der Soziallastquote, letztlich sozialdarwinistisch begegnen. Die geforderte Effizienzsteigerung in der staatlichen Mittelverwendung müsse notfalls auch gegen starke föderalistische Widerstände durch-gesetzt werden. Generalrichtung sei Liberalisierung, Deregulierung und Privatisierung. Es müssen die status-quo-freundlichen Vetomöglichkeiten im System eingeschränkt werden, und die politischen Verantwortlichkeiten klarer geregelt werden.

Soweit so gut, aber auf Grund von was? Darüber schweigt der Professor ohne erkenntlichen Wirklichkeitsbezug und tieferes Verständnis von Humansystemen. Es ist paradox, dass ausgerechnet er die Entpolitisierung weiterer Bereiche fordert, da dies, ohne tiefer greifenden Wirklichkeitsbezug eine Leer- und keine Lehrformel, ist. Damit negiert er nur politisierend die Bedeutung des ihm fehlenden Wirklichkeitsbezuges. Es sei der Einfluss des Volkes auf die Politik via Wahlen zu stärken, um das Ungleichgewicht zwischen Wahlen und Sachabstimmungen zu beseitigen. Die US-Wahlen 2000 lassen grüssen - damit wird doch nur der Wahlpolemik à la ARENA Tür und Tor geöffnet, wenn, und dafür haben Borner & Co. kein Musikgehör, nicht bessere Grundlagen für reelle Humansysteme der sich zur Wahl Stellenden und das der Schweiz mit einer Volksinitiative für eine WissenSchaft mit Zukunft gefördert und gefordert werden.

Wie viel Wert sind Wahlen in der ARENA? Da wirkt die Forderung nach der generellen Aufwertung der Individualrechte gegenüber den Volksrechten zynisch, so richtig das wäre, wenn es lebenswirklichkeits-bezogen gemeint wäre. Im weitern will "man" die  Volks-rechte, mit den Argumenten der Verfassungsmässigkeit und Völkerrechtskonformität beschränken. „Man“ will das Volk - so als ob nicht es Souverän wäre - von der Notwendigkeit struktureller Reformen über-zeugen, statt ihm dafür Entscheidungsgrundlagen und Transparenz für zur Lebenserfüllung möglichst vieler, und für weiter führende Entscheide zu liefern! Auf dem von Borner vorgeredeten Weg besteht in jedem Fall, wie einst bei der Swissair vor dem Grounding, die Gefahr, dass erst eine krisenhafte Verschlechterung der Lage die Bevölkerung,  aus der ihr intellektuell eingeredeten Unmündigkeit, aufzurütteln vermag. Bezeichnenderweise meint Borner: „Wenn Reformen aus eigener Kraft weiterhin Illusion bleiben, könnte schliesslich der Beitritt zur EU die letzte Rettung bedeuten.“ Somit tritt er in Wirklichkeit für eine Bundesverfassung im Namen der EU der Allmächtigen und gegen den Geist der bestehenden ein - eine geistige Bankrotterklärung!

Borner gibt zu, dass es Faktoren, die in seinem Modell nicht, oder nur rudimentär oder gar verzerrt enthalten sind, wohl die für seine rein wirtschaftlich Sicht unerklärbare Tatsache erklären, dass es in den 1960er Jahren in der Schweiz eine «positive Überraschung» in der wirtschaftlichen Entwicklung gab, die sich bis 2000 in eine negative verwandelt hat. Es ist zweitens eine Tatsache, dass die jetzt an der Macht befindlichen 68ern, allen voran Thomas Held bis hin zu Moritz Leuenberger & Co., die geistige Saat für die zur Sinn- und Orientierungslosigkeit führende Postnormalität gelegt haben. Es begann mit den Globus Krawall Chaoten, setzte sich via Hippies und Yuppies zur Lettendrogenhölle fort. Mental lief es am Collegium Helveticum via Bergierbericht zur expo2002 so, gipfelte äusserlich im Swissair Grounding und hat nun zum offensichtlichen Verlust der Konvergenz der Wissensarbeit in der Schweiz auf erstrebenswerte Ziele hin geführt.

Diese Not wird uns nun von der Human- und Geisterwissenschaft, auch vom Nationalfond, mit Steuergelder also, finanziert, als Neue Tugend schön und jeder sich auf die Lebenswirklichkeit bezogene Lösungsansatz, weggeredet. Bis 1968 war der Wirklichkeitsbezug, wenn auch nicht der Lebenswirklichkeitsbezug, mindestens an der ETH, ein erstrebenswerter Wert. Dann haben es die Intellektuellen fertig gebracht, statt dieses in den Naturwissenschaften erfolgreiche Denksystem auf Humansysteme auszudehnen, es wohl aus Neid über die Diskrepanz zu ihren Erfolgen, die in den Weltkriegen gipfelten, als Baby mit dem Badewasser ihrer zynischen Meinungen in mehr und mehr Köpfen auszuschütten. Deshalb habe ich 1979 damit begonnen, Wissenschafts#3, Applied Personal Science APS® zu entwickeln.

Damit geht es darum, statt Sündenböcke zu suchen, nun endlich mit der Einstellung E1 die Lösungen einzubringen, welche bis hin zu internetfähigen, lebenserfüllenden Plattformen bereits als erprobte Prototypen bereit stehen. Nur wenn wir aufhören, weiter mit E2 in toten Mentalfeldern über Meinungen von Meinenden zu diskutieren und den lebendigen Seinszuständen reeller Menschen wieder Bedeutung zu geben, kommen wir weiter. Dabei ist es aber notwendig, E3-gewissenhaft mit der Wissenschaft umzugehen, sodass diese dem Leben möglichst vieler Menschen dient, und nicht als Anmassung zur gewissenlosen Waffe gegen das Leben wird. Statt also seine eigenen Anmassungen weiter an, als personen-neutral angenommene Menschen wie z.B. die oben erwähnte unheimliche Clique, ohne nachhaltige Grundlage für einen Lebenswirklichkeits-bezug  zu multiplizieren, geht es darum, ob Sie und ich mit E4 eine persönlich relevante Beziehung aufbauen können, die mit E5 unserem Leben und seiner Erfüllung, und nicht seiner Erschöpfung, im Zusammenleben und –wirken dient.

 
 

Wo lassen SIE sich auf den Einstellungen E1-5 blockieren und kommen nicht mehr weiter? Wenn Ihnen tatsächlich etwas an der Antwort auf Ihre Frage liegt, so finden Sie alles für Sie persönlich Relevante auf https://www.think-system.ch/profil/aha.
 

 
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